Sonntag, 1. November 2015

Eigentlich - geht es mir gut!

Eigentlich ein schöner Vormittag.
Mir ging es gut. Ich hatte Bock auf meine Arbeit. Eigentlich. An der unteren Haltestelle steigt keiner ein. Ich fahre weiter zur oberen. Leute steigen ein. Als ich weiterfahren möchte, erkenne ich, dass mein Bus da nicht durchpasst. Ein Auto steht links zur Hälfte mit dem Hintern in die Straße. Rechts steht ein LKW. Keine Chance.

Ich sage zu den Fahrgästen, dass ich ich nicht durchpasse und nicht weiter fahren kann. Die Bauaufsicht steht vor meinem Bus. Ich schaue ihn an und deute auf den LKW rechts. Er schaut in die Fahrerkabine. Aber kein Fahrer. Links natürlich auch nicht.

Ich hupe, mache meine Maschine aus und warte.

Ich öffne meine Tür, weil da einer aus der Buastelle kommt und frage ihn ob ihm das Auto gehört. "Nein" sagt er "ich parke nicht so blöd".

EIn anderer Bus (Kleinbus) der neben mir steht - vielmehr der Fahrer - fragt mich, ob den der Fahrer wisse, dass man ihn suche? "Nicht von mir" antworte ich. "Ich habe es der Bauaufsicht hier gesagt und hoffe dass er danach schaut. Ich werde nicht nach ihm suchen gehen. Mir ist es nämlich mittlerweile scheiss egal! Denn hier ist absoluter Halteverbot. Links und rechts. Aber das interessiert hier niemanden. Sie halten auch verkehrswidrig. Bushaltestelle, 15 Meter vor und 15 Meter nach dem Schild absolutes Halteverbot, gell? Deshalb interessiert mich das hier alles nicht. Ich warte bis er kommt."

Nun redet jemand im Bus. "Aber mich interessiert es" sagt er. "Wir haben Termine!"

"Nun mein Herr" antworte ich ihm, "wenn es Ihnen zu lange dauert, dann dürfen Sie gerne aussteigen, Taxi rufen, Kollegen oder laufen. Ich komme nicht weiter!"

"Dann sollten Sie nicht Bus fahren" sagt er.
"Oder mich morgens nicht so blöd anmachen lassen, oder?"

"Soll ich Ihren Chef anrufen" fragt er mich "das habe ich schon mal gemacht!"

"Wollen Sie mir drohen? Ich habe keine Angst vor meinem Chef. Ich wähle gerne für Sie seine Nummer. Oder Sie rufen ihn selber an! Glauben Sie wirklich, dass ich etwas mache was mit meinem Chef nicht abgesprochen ist? Also, lassen Sie die Drohungen!"

Stille!

Wir warten. 17 Minuten später kommt der Fahrer des linken Busses und ich setze meine Fahrt fort.

Eigentlich könnte ich die Fahrt unterbrechen und in 13 Minuten weiterfahren. Weil der Fahrplan durcheiander gekommen ist. Aber stellt euch vor, wenn ich das jetzt auch nocht gemacht hätte. Die haben doch Termine!

Es steigen tatsächlich Menschen in einen Bus und glauben, dass sie den Fahrer mit Meldung beim Chef drohen können. Wie eerbärmlich ist das denn? Aber es gibt in der Tat Fahrer die lassen sich dadurch ver-ängstigen!

(c) georg mouratidis

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